Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

Leyya: Sauna (Review)

Artist:

Leyya

Leyya: Sauna
Album:

Sauna

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Indie, Electronic Pop

Label: LasVegas Records/Universal
Spieldauer: 35:46
Erschienen: 26.01.2018
Website: [Link]

Das muss schon eine verdammt heiße Scheibe sein, wenn man ihr den schweißgebadeten Titel „Sauna“ verpasst.
Dieser Titel passt zum Glück tatsächlich wie das Vinyl auf den Plattenteller oder die CD unter den Laser, wenn das österreichische Elektro-Pop-Duo LEYYA auf „Sauna“ ihre bunte Musikmischung aus elektronischer Verspieltheit, melodischem Pop, viel Melancholie und moderner Rhythmik, die wie ein erfrischender Aufguss wirkt, aus unseren Lautsprechern verströmt. Oder um es mit den Worten von Marco Kleebauer & Sophie Lindinger – alias LEYYA – auszudrücken: „Chaos gegen Routine, Frau gegen Mann, Kunst gegen Pop – die Musik der Wiener Experimental-Elektronik-Pop-Formation vereint fremde und wohl bekannte, familiäre Sounds miteinander und lässt sie kraftvoll und atmosphärisch ineinander verfließen. Diese experimentelle Kombination aus Melancholie und elektronischen Beats lässt zwei unterschiedliche Welten unmittelbar aufeinandertreffen.“
„Oh Wow“, denkt man da doch – genauso wie es uns dann der gleichnamige Song zwischen dunkler Elektronik und minimalistischer E-Rhythmik auf der „Sauna“-LP-A-Seite geheimnisvoll vor Ohren führt.

Als sich 2013 LEYYA gründete, um mit ihrer nicht wirklich neuen, aber dafür sehr einfallsreichen Mixtur aus Pop und modernen Beats sowie viel Experimentierfreude die Musikbühne zu betreten, war es eine wirkliche Überraschung, wie erfolgreich sie ihr 2015er-Debüt „Spanish Disco“ platzieren konnten. Ausgelöst durch den Song „Superego“, das deutliche FAITHLLESS-Bezüge aufweist, die natürlich auch auf „Sauna“ - ganz besonders bei „Drumsolo“ – zu erkennen sind, katapultierte sich das Austria-Duo auf Spotify-Spitzenplätze, wurde für TV- und Werbesendungen hochinteressant und heimste verschiedene Musik-Preise ab.

Sauna“ ist nach diesem Überraschungserfolg der schwierige Nachfolger, hinter dem laut LEYYA musikalisch eine deutliche Parallele zum Regenbogen des Platten-Covers gezogen wird: „‘Sauna‘ soll die Platte sein, bei der du die Farben heraushörst.“

Also tauchen viele für den Hörer überraschende Musikelemente auf dem mit 35 Minuten doch arg kurz geratenem Album auf, ob das nun Reggae-Rhythmen oder der direkte Weltmusik-Bezug durch ein Sitar- und Percussion-Spiel, dem gleich noch ein Saxofon an die Seite gestellt wird, auf „„Zoo“, knackig hämmernde Techno-Rhtyhmen oder zerbrechlich anmutender Trip Hop, spannende Sound-Kollagen, welche das Album eröffnen und beenden, oder hitträchtige Ohrwürmer im 80er-Jahre-Flair, wie „Heat“, sind.
Leider fehlt aber ein Titel mit der genauso finsteren wie faszinierenden und geheimnisvollen Ausstrahlung von „Wolves“, der auf dem Debüt eigentlich das versteckte Highlight des Albums war, auch wenn „Zoo“ doch sehr nah herankommt. In dem Moment verbreitet sich das ein Gefühl, welches in ähnlicher Weise wohl nur noch das ausgezeichnete deutsche Elektro-Pop-Duo HUNDREDS oder die Norwegerin SUSANNE SUNDFØR zu wecken vermag.

FAZIT: „Sauna“ von LEYYA bietet alles im Indie-Electro-Pop-Umfeld, was einem in angenehmer Weise über die Ohren den Schweiß bis über den Rücken treibt. Noch dazu kommt die ausgezeichnete Sound-Qualität der Aufnahmen, die sich besonders intensiv und voluminös sowie voller Stereo-Effekte auf der Vinyl-Variante von „Sauna“ entfaltet. Höhen und Bässe treiben ihr wildes Verwirrspiel miteinander, um sich dabei immer wieder wie die Farben des Regenbogens zu vereinen und in der himmlischen Stimme der Sängerin zu vollenden. Ein splitternacktes Album, das seine wahre Schönheit nicht hinter all dem aufgeblasenen, künstlich eingekleideten elektronischen Pop-Gewummer und der trockenen, knittrigen Hitze der Radio-Musik-Dürre sucht oder gar verstecken muss. „Sauna“ ist nicht nur ein leuchtender Streifen, sondern ein kompletter Regenbogen am Horizont.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 3187x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • Seite A (20:35):
  • Sauna (1:25)
  • Drumsolo (3:35)
  • Zoo (3:49)
  • Candy (2:11)
  • Solitude (I‘ve Never Been Fun) (3:25)
  • Oh Wow (3:06)
  • In Your Head (3:04)
  • Seite B (15:11):
  • The Fall (3:05)
  • Heat (3:16)
  • Never Never (3:33)
  • We Did OK (4:09)
  • Zoo (Reprise) (1:08)

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

  • Sauna (2018) - 12/15 Punkten
Interviews:
  • keine Interviews
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Schreibe das folgende Wort rückwärts: Regal

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!